Ein kleiner Wackler von nur 1 Millimeter könnte eine Katastrophe für die Rembrandt-Kostbarkeit bedeuten
Man benötigt eine ruhige Hand, solide Ausrüstung und einen stabilen Hubtisch zur Arbeit an einem der größten Kunstschätze der Welt: die Nachtwache von Rembrandt. Glücklicherweise sind für die Operation „Nachtwache“, die derzeit im niederländischen Rijksmuseum in Angriff genommen wird, alle diese Bedingungen erfüllt. Dabei handelt es sich um ein enormes Projekt zur Wiederherstellung eines der berühmtesten Werke aus dem Goldenen Zeitalter der Niederlande. Das riesige im Jahre 1642 fertiggestellte Gemälde (3,79 x 4,53 m, 337 kg) ist eines der beliebtesten Rembrandt-Werke.
Das Restaurierungsteam hat alle Hände voll zu tun. Die Nachtwache erhielt nur deshalb ihren heutigen Namen, da das Gemälde irgendwann einmal mit dunklem Lack überzogen wurde. Eigentlich sollte es niemals eine nächtliche Szene darstellen! Darüber hinaus wurde das Bild mehr oder weniger im Laufe des vergangenen Jahrhunderts mit Messern und sogar Säure angegriffen.
Das Projekt beruht zum einen auf sorgfältiger Planung und ist zum anderen ein Forschungsabenteuer ins Unbekannten, denn niemand weiß, welche Materialien für die Malerei verwendet wurden und was unter der Oberfläche tatsächlich verborgen liegt. Der erste Teil des Projekts besteht daher in der Aufgabe, Schicht für Schicht und Pigment für Pigment eine Karte des Gemäldes zu erstellen. Nur dann sind die Restauratoren in der Lage, ihre der Erhaltung dienende Arbeit genau zu planen.
Zur Erstellung der Karte wird das Gemälde wiederholt mit einer Reihe empfindlicher Geräte abgetastet, wozu vor jedem Scan-Durchgang die Ausrüstung sorgfältig platziert werden muss. Dies ist wichtig, damit trotz des enormen Umfangs der Leinwand eine einheitliche Anwendung der Technologie gewährleistet bleibt. Maßgeblich ist jedoch auch, dass kein physischer Kontakt, der zu einer Beschädigung der Malerei führen könnte, zustande kommt. Schon ein kleiner Wackler von vielleicht nur 1 Millimeter könnte nämlich bereits eine Katastrophe bedeuten.
„Hubtische bieten die Leistungsfähigkeit, Kontrolle und genaue Ausrichtung, die die Scanner benötigen“, sagt Niklas Persson, Business Engineer Manager bei VPG. „Darüber hinaus sind sie sauber und ruhig im Betrieb. Dies ist maßgeblich, sobald die Arbeit nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch in einer äußerst sensiblen Umgebung wie dem Rijksmuseum durchgeführt wird. Ferner bieten sie den Mitarbeitern natürlich auch ein sicheres Arbeitsumfeld, was eine Priorität für die anspruchsvolle Arbeit, die dieses Gemälde erfordert, darstellt.“
Das auf mehrere Jahre angelegte Projekt wird in vollem Blick der Öffentlichkeit ausgeführt. Sie können den Fortschritt der Operation „Nachtwache“ auch hier verfolgen.
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